Freitag, 25. Dezember 2009

Argentinien I

Hallo und froehliche Weihnachten,

ich gruesse euch alle aus Mendoza, Argentinien. Es ist heute extrem heiss, weit ueber 30 Grad und das Weihnachtsfeeling will sich dabei leider noch nicht so ganz einstellen.

Argentinien ist ein riesiges Land(fast so gross wie Indien) und erstreckt sich ueber viele Klimazonen. Somit bietet es dem Reisenden also viele abwechslungsreiche Landschaften, wie ihr auf den Bildern sehen koennt. Von den Tropen/Regenwald bis zum Gletscherfeld und Feuerland ist alles dabei. Es gibt einige herausragende Naturwunder zu bestaunen, aber auch die Kultur und die kulinarischen Angebote sind hervorragend. Dabei sind wir gleich bei den tollen, tollen Steaks dies hier gibt. Das sind einfach nur Rumpsteaks, die man, obwohl drei Finger dick, wahrscheinlich mit dem Buttermesser schneiden koennte. Praktischerweise sind sie sooo groooss das man sie direkt solo bestellen kann, ohne Salat, ohne Beilage.. das waere ja nur Verschwendung. Das typische 'Bife de chorizo' hat so um die 500-600 Gramm Fleisch. Das reicht dann auch fuer den grossen Hunger!


Hm.. Lecker!


Natuerlich wird das Steak immer 'Medium' bestellt.

Iguazu Wasserfaelle

Ganz im Norden von Argentinien, im Laendereck zwischen Argentinien, Brasilien und Paraguay befinden sich die spektakulaeren Iguazuwasaserfaelle. Sie sind bis zu 80m hoch und bestehen aus 20 grossen und unzaehlogen kleineren Einzelwasserfaellen. Das Highkight ist der sogenannte Teufelsschlund, in welchem das Wasser von drei Seiten in eine U-Foermige 700m lange Schlucht stuertzt. Dank der spektakulaer angelegten Terassen und Plattformen kann man da auch ganz nahe ran und sich dabei gleich eine kleine Dusche abholen ;-)


Der Teufelsschlund
!






Romy und ich am Abgrund.

Patagonien



Danach gings wieder ueber Buenos Aires nach Sueden: Patagonien. Dieses riesige fast unbewohnte Gebiet erstreckt sich ueber viele 1000km von Nord nach Sued und von Ost nach West umfast es sowohl Chile als auch Argentinisches Gebiet. Dieses Traumgebiet fuer alle Bergsteiger und Wanderer ist wettertechnisch allerdings mehr als herausfordernd. Outdoor-Aktivitaeten sind sowieso fast nur im Sommer moeglich und auch dann ist das Wetter sehr rau und wechselhaft. Dennoch haben wir uns natuerlich nicht Abschrecken lassen und dieses schoene Gebiet erkundet.

Fitz Roy


Die drei Tuerme des Fitz Roy.




Kleine Eisbloecke treiben auf der Gletscher Lagune.

Perito Moreno Gletscher

Der Perito Moreno Gletscher ist einer von vielen Gletschern im Suedpatagonischen Eisfeld. Seine Ausmasse sind allerdings auch fuer patagonische Verhaeltnisse gigantisch. Er ist 60km lang und an seiner Abbruchkante ca 50-60m hoch. Er bewegt sich mit unglaublichen 2m am Tag nach vorn, was zur Folge hat das staendig riesige Stuecke abbrechen und in die Lagune stuertzen. Der Perito Moreno ist gluecklicherweise einer der wenigen Gletscher der Welt deren Groesse stabil bleibt(hoffentlich bleibt das auch so).


Hier kann man das 'kalben' des Gletschers sehen.








Torres del Paine

Torres del Paine gehoert zu Chile. Doch da ich schon mal in der Naehe war bin ich da eben auch schnell noch hin. Es gibt am Torres del Paine Massiv verschiedene Wanderrouten. Das "W" - der Weg beschreibt auf der Karte die Form eines W - oder den Rundkurs. Da ich alles sehen wollte entschied ich mich letztlich fuer den Rundkurs. Dabei wandert man also einmal um das komplette Massiv. Da ich jedoch nicht soviel Zeit hatte (eigentlich mindestens 8Tage fuer den Trek) musste ich die Sache etwas beschleunigen und manchmal 2 Tagesettappen an einem Tag machen. Mit dem schweren Rucksack(komplette Campingausruestung und Proviant fuer eine Woche) ging es dann los. nterwegs traff ich noch einen Israeli,der den selben straffen Zeitplan hatte und so ging es dann gemeinsam auf den Trek. Wir kamen auch sehr gut voran, hatten anfangs viel Glueck mit dem Wetter und konnten den Trekk sogar in 6 Tagen absolvieren. Aber anstrengend war es trotzdem und mein israelischer Begleiter(gestaerkt nach 7 Jahren Armee) hat mich dann am letzten Tage auch abgehaengt :-)


Der erste Tag: Der Rucksack schwer, die Stimmung gut.









Asaf und ich auf dem John Gardner Pass. Gefuehlte Windstaerke 8.




Kleine Eisberge schwimmen auf dem See.

Das Trekken wurde zum Schluss hin leichter. Das liegt wohl daran, dass zum Einen der Rucksack leichter wird, da man immer mehr Proviant verzehrt(wenn man viel Hunger hat kann man auch 6 Tage lang Instant-Nudeln essen und sich trotzdem noch drauf freuen). Zum Anderen passen sich die Muskeln ja auch mehr und mehr an..

Ich war dann sehr froh diese Route gewaehlt zu haben, da die Rueckseite des Massiv viel weniger stark frequentiert ist und dadurch noch einsamer und wilder erscheint. Der letzte Tag brachte etwas Wetterpech, es regnete 24h am Stueck, aber irgendwann musste es ja so kommen und vorher hatte ich ja die ganze Zeit Glueck!

Von diesen vielen Strapazen erhole ich mich nun in der Weinhauptstadt von Argentinien befor ich wieder nach Chile reise.

Nochmal der Hinweis in eigener Sache: Wer´s ganz genau wissen moechte, kann die Bilder auch nochmal ankicken und sie sich dann in Vollbild anschauen.

Ich wuensche allen dann auch schon mal einen guten Rutsch,

Sport Frei,

Sven

Sonntag, 6. Dezember 2009

Bolivia

Hallo daheim,

in Deutschland ist der zweite Advent..

Wir sitzen hier und wollen den Pool einfach nicht mehr verlassen. Ich habe mittlerweilen meinen Reisegefaehrten Andreas verabschiedet(Andreas: Es war eine tolle Zeit) und meine Schwester Romy in Buenos Aires in Empfang genommen.

In der Zwischenzeit waren wir noch in Bolivien. Dort haben wir noch die groesste Salzwueste der Welt besucht. Es gab wirklich Salz von Horizont zu Horizont und die bizarsten Landschaften die man sich vorstellen kann.




Danach waren wir in Potosi, der hoesten Stadt der Welt(4060m). Dort haben wir die Silberminen besucht. Dort haben die (boesen) Spanier in der Zeit der Kolonisation die Arbeiter gezwungen in den Minen zu schuften. Offiziell starben dabei 8 Millionen Sklaven. Heutzutage wird niemand mehr(direkt) gezwungen, allerdings sind die Arbeitsbedingungen noch immer moerderisch! Wir konnten in die aktive Mine rein "kriechen" - ganz Suedamerika - ohne Schutz Vorkehrungen oder aehnlichem. Bei 40 Grad Cellsius, staubiger Luft und zum Teil auf allen Vieren erkundeten wir die Mine tiefer und tiefer.. Die Arbeiter sind noch immer mit Spitzhacke und Dynamit dabei das Gestein zu brechen und, teilweise im Rucksack, zu Tage zu befoerdern. Um die Arbeiter freundlich zu stimmen, waren wir vorher auf dem Markt und haben Geschenke gekauft: 96 prozentigen Alcohol zum trinken, Kokablaetter und Dynamit! Mit unserem Fuehrer haben wir dann auch noch eine kleine "Probesprengung" durchgefuehrt.


Die Wagen mit dem Gestein wiegen drei Tonnen und werden per Hand gezogen!


Das Dynamit ist fertig und die Lunte brennt bereits..


..die Lunte brennt immer noch..

sodann fuhren wir nach Argentinien. Mittlerweilen sind wir an den gigantischen Wasserfaellen von Iguazu und von da melde ich mich dann(bald) mit tollen Fotos das naechste Mal!

schoene Gruesse an alle Verfolger dieses Blogs,

Sven